Im Juli 2023 wurde unsere Forschungsanlage als erste Hopfen-Agri-PV-Anlage der Welt eingeweiht. Auf einer Fläche von 1,3 Hektar sind PV-Module mit einer Gesamtleistung von fast einem 1 MWp installiert. Zum Zeitpunkt der Einweihung war die Anlage die leistungsstärkste Agri-PV-Anlage Deutschlands. Die Forschungsanlage speist wie jede andere PV-Anlage auch ins Stromnetz ein.
Obwohl der Bau und Betrieb der Anlage durch die AgrarEnergie GmbH & Co. KG selbst finanziert wird. ist die Forschungsarbeit durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert, um die dadurch anfallenden Mehrkosten zu tragen.
Im Jahr 2023 wurden in erster Linie qualitative Merkmale untersucht. Diese Untersuchungen haben ergeben, dass sich einige Annahmen visuell bestätigen lassen. Zum Beispiel, dass der Boden unter den PV-Modulen länger feucht bleibt als bei den Pflanzen ohne PV-Verschattung oder das die Pflanzen im PV-Schatten keinen Sonnenbrand bekommen haben. Auch blieben die Temperaturen insgesamt erträglicher für den Hopfen, also weniger Hitze an heißen Sommertagen, aber mehr Temperaturrückhaltung in der Nacht.
Im Jahr 2024 sollen diese qualitativen Bestätigungen durch quantitative Messungen untermauert werden, sodass man genau sagen kann um wie viel die Verschattung durch PV-Module bestimmte Faktoren verbessert hat. Hierzu werden diverse Daten aus dem Hopfengarten erfasst und anschließend ausgewertet. Dies passiert immer vergleichend, also immer eine oder mehrere Messungen oder Proben aus dem Bereich mit PV-Verschattung und zum Vergleich das gleiche aus dem Bereich ohne PV-Module.
Durch die hier gesammelten Daten und wissenschaftlichen Veröffentlichungen werden wichtige Fragen in der Agri-PV-Forschung beantwortet, um diesen zukunftsweisenden Bereich weiterzubringen.
Die Forschungsanlage in Neuhub wird durch unsere Partner aus der Wissenschaft begleitet. Zum Beispiel wird ein Großteil der oben genannten Untersuchungen durch unsere Forschungspartner durchgeführt.
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg ist das größte Institut für Solarforschung in Europa. Es beschäftigt über 1300 Mitarbeiter und hat ein Budget von 112 Mio. Euro (2022). Als führendes Institut in der Photovoltaikforschung und in der Agri-PV-Forschung im Besonderen ist es der perfekte Partner für die technische Begleitung unserer PV-Anlage.
Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf ist eine der führenden Hochschulen in der praxisnahen Forschung im Bereich der Agrarwissenschaften. Sie übernimmt vor allem die Untersuchungen der pflanzenbaulichen Aspekte der Forschungsanlage.
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft unterstützt uns und die HSWT bei der Ernte und Auswertung des Hopfens.
