Wir haben die häufigsten Fragen – und ihre Antworten – für Sie zusammengestellt:
Wie ist die Idee entstanden auf Hopfenfeldern Solarstrom zu gewinnen?
Analysen haben ergeben, dass die Ursachen für Jahre mit geringem Hopfenertrag oftmals an zu starker Sonneneinstrahlung und zu wenig Feuchtigkeit liegen. Eine Teilverschattung der Hopfenpflanzen könnte in beiden Aspekten Erleichterung bringen. Wenn man mit PV-Elementen den Pflanzen Schatten spendet, gewinnt man damit gleichzeitig elektrische Energie. Mit dem Erlös aus der elektrischen Energie könnte man die Verschattungsmaßnahmen finanzieren. Es entsteht ein doppelter Nutzen.
Schadet die Verschattung nicht dem Hopfen?
Es gibt Pflanzen, denen zu viel direktes Sonnenlicht schadet und in einer teilverschatteten Umgebung bessere Ergebnisse liefern. Zu den Pflanzen, deren Ertrag durch zu viel direktes Sonnenlicht und Trockenheit gemindert wird, gehört der Hopfen.
Was sind die Vorteile von PV auf einem Hopfenfeld?
Die Agrarfläche wird doppelt genutzt. Langfristig zeigen Berechnungen, dass die Bauern so drei Mal mehr Geld mit der Stromerzeugung als mit dem Hopfen verdienen könnten. Tatsächlich wird je Hektar Hopfengarten bei einer Teilverschattung, und der damit verbundenen längeren Verfügbarkeit des Regenwassers, eine Ertragserhöhung des Hopfens erwartet.
Des Weiteren können auf den für die Verschattung genutzten PV-Modulen jährlich etwa 600 MWh elektrische Energie erzeugt werden. Zusätzlich gibt es auch Vorteile für die Pflanze. Die Module schützen den empfindlichen Hopfen beispielsweise vor Hagel oder zu starker Sonneneinstrahlung. Und begünstigen das Mikroklima im Hopfengarten. Außerdem wird auch die Abdrift von Pflanzenschutzmitteln verringert.
Wer steckt hinter der Idee, PV-Anlagen und Hopfenanbau zu verbinden?
Zwei starke Partner haben sich zusammengetan um nachhaltige Energiegewinnung mit Hopfenanbau zu verknüpfen: Zum einen der Hopfenbauer Josef Wimmer aus Neuhub bei Au. Bei ihm entsteht die erste Pilotanlage. Und dann noch das Photovoltaik-Fachunternehmen Hallertauer Handelshaus GmbH in Kleingundertshausen. Beide bringen ihre Kernkompetenzen ein, um das Projekt in Form der AgrarEnergie GmbH & Co. KG zum Erfolg zu führen. Denn gerade im Bereich der Statik, der Energiefortleitung und der Bonität des Hopfens braucht es Experten.
Wie wird das Projekt wissenschaftlich begleitet?
Um fundierte Antworten auf einige wichtige Fragen zu bekommen, helfen die Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf in Freising und das Frauenhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg mit. Außerdem sind auch verschiedene Interessensverbände des Hopfenanbaus und Hopfenhandelshäuser mit an Bord.
Welche Fragestellungen sollen erforscht werden?
Was macht Wind, Schnee oder Hagel mit der Kombination aus Hopfen und Solarmodulen? Wie viel Licht kann man dem Hopfen nehmen? Wie wirkt sich das auf den Pflanzenschutz, auf mögliche Krankheitserreger aus? Wie wirkt sich der Aufbau auf die Verdunstung aus? – das sind alles Themen, die geklärt werden.
Ab wann gibt es die ersten Solarfelder?
Im Herbst 2022 wird die erste Pilotanlage in Neuhub (Au i.d. Hallertau) aufgebaut. 2024 wird die Entwicklung abgeschlossen sein, ab 2025 können Anlagen dann kommerziell erworben werden.
Inwiefern müssen Hopfengärten aufgerüstet werden, damit sie Solarstrom gewinnen können?
Viele Hopfengärten setzen noch auf hölzerne Hopfenstangen. Diese sind nicht stark genug, um die Solarpanelle zu tragen. Insofern sind stabilere Hopfensäulen nötig.
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