Ihre Fragen von uns beantwortet

FAQ

Analysen haben ergeben, dass die Ursachen für Jahre mit geringem Ertrag oftmals an zu starker Sonneneinstrahlung und zu wenig Feuchtigkeit liegen. Eine Teilverschattung der Agrarfläche könnte in beiden Aspekten Erleichterung bringen. Wenn man mit PV-Elementen den Pflanzen Schatten spendet, gewinnt man damit gleichzeitig elektrische Energie. Mit dem Erlös aus der elektrischen Energie könnte man die Verschattungsmaßnahmen finanzieren. Es entsteht ein doppelter Nutzen.

Zwei starke Partner haben sich zusammengetan, um nachhaltige Energiegewinnung mit Ackerbau zu verknüpfen: Zum einen der Landwirt in vierter Generation Josef Wimmer aus Neuhub bei Au in der Hallertau. Neben seinem Hof steht unsere Forschungsanlage. Zum anderen das Photovoltaik-Fachunternehmen Hallertauer Handelshaus GmbH in Mainburg. Beide bringen ihre Kernkompetenzen ein, um zusammen in der AgrarEnergie & Co. KG Agri-PV-Anlagen auf den Weg zu bringen.

Es gibt viele Pflanzen, denen zu viel direktes Sonnenlicht schadet und in einer teilverschatteten Umgebung bessere Erträge und Qualität liefern. Durch die PV-Verschattung lässt sich zu starke Sonneneinstrahlung vermeiden, die den hitzeempfindlichen Pflanzen direkt schaden würde. Außerdem lässt sich dadurch Wasser länger verfügbar halten, da es langsamer verdunstet. Lange Dürreperioden, verursacht durch den Klimawandel, verstärken diese Effekte noch.

Wir wollen unser Produkt nicht beschönigen und hier klar die Stärken und Schwächen einer Agri-PV-Anlage kommunizieren. Allerdings sind wir auch der Meinung, dass die Vorteile bei Weitem überwiegen. Aber machen Sie sich Ihr eigenes Bild, anhand dieser Aufzählung von Vor- und Nachteilen gegenüber konventionellen Freiflächen-PV-Anlagen und konventioneller Landwirtschaft.

Vorteile

  • Doppelte Flächennutzung, ca. 180% Flächenertrag, bei einer 1 Hektar großen Hopfen-PV-Anlage beispielsweise, müsste man auf einem Hektar Hopfen anbauen und eine 0,8 Hektar große Freiflächen-PV-Anlage bauen, um auf den gleichen Ertrag zu kommen. Agri-PV spart Fläche und maximiert Flächennutzung
  • Zusätzliche langfristige Einkommensquelle
  • Regelmäßiges monatliches Einkommen
  • Über den Zeitraum eines Jahres übertrifft das Einkommen durch Strom das aus der landwirtschaftlichen Produktion stammende Einkommen dieser Fläche oft erheblich
  • Wertvolle Vermögensanlage
  • Abbezahlt nach 10 bis maximal 15 Jahren, sind unsere Anlagen für einen Betrieb von 30-50 Jahren ausgelegt
  • Erbrechtliche Vorteile (Anders als eine Freiflächenanlage gilt eine Agri-PV weiterhin als Agrarfläche und kann als solche vererbt werden)
  • Die PV-Module erzeugen nicht nur Strom, sondern schützen gleichzeitig die Pflanzen und Tiere vor Extremwetter, wie lange Dürreperioden oder Starkregen und Hagel
  • Dadurch bleiben die Kulturen gesünder und herkömmliche Sorten lassen sich weiterhin anbauen
  • Keine zusätzlichen Flächen nötig, also keine zusätzlichen Kosten durch Erwerb oder Pacht
  • Durch das übliche 24h-Monitoring der PV-Anlagen lassen sich leicht weitere Sensoren zur Überwachung der landwirtschaftlichen Fläche integrieren (Kameras, Schädlingsmonitoring, usw.)

Nachteile

  • Je nach Kultur und Verschattungsgrad teilweise weniger Ertrag
  • Teilweise Anpassung von Abläufen und Gerätschaften nötig
  • Teilweise fallen zusätzliche Arbeiten an ( z.B. Pflanzen um vertikale PV-Module zurückschneiden)
  • Nicht jede Fläche eignet sich für Agri-PV, vor allem kleine Flächen mit weit entfernten Netzeinspeisepunkten, da diese durch lange Zuleitungen unrentabel werden ( Wenn Sie Zweifel haben, ob Ihre Fläche überhaupt in Frage kommt, lassen Sie sich von uns beraten, wir rechnen Ihnen gerne aus, ob es sich für Sie lohnt)
  • Nicht jedes landwirtschaftliche Produkt lässt sich mit jeder PV-Anlage kombinieren (Auch hier beraten wir Sie gerne)
  • An manchen Stellen ist das Stromnetz so weit ausgelastet, dass keine weiteren Einspeiser mehr gestattet sind (An vielen Stellen steuern die Netzbetreiber bereits mit neuen Leitungen und Verstärkung alter Leitungen gegen, um das alte zentrale Stromnetz auf das dezentralere für die Zukunft umzubauen)

Um fundierte Antworten auf einige wichtige Fragen zu bekommen, helfen die Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) in Freising und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg mit. Außerdem werden wir von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) unterstützt.

Wie wirkt sich Wind, Schnee und Hagel auf eine Agri-PV-Anlage und vor allem auf die angebauten Kulturen aus? Wie viel Verschattung tolerieren die Pflanzen, ohne in Ertrag und Qualität merklich nachzulassen? Wie wirkt sich das auf Pflanzenschutz und Krankheitserreger aus? Wie wirkt sich der Aufbau auf die Verdunstung aus? Wie auf den Stickstoffgehalt im Boden?

Zu vielen dieser Fragen können wir bereits qualitative Aussagen machen. Zum Beispiel, dass die Verdunstung sichtbar geringer ist und den Pflanzen dadurch länger mehr Wasser zur Verfügung steht. Aber wir wollen in Zusammenarbeit mit unseren Forschungspartnern, wo möglich, auch eine quantitative Aussage treffen. Also, wie viel Wasser steht den Pflanzen über welchen Zeitraum im Boden zur Verfügung. Wir messen hierzu die Bodenfeuchtigkeit in verschiedenen Tiefen, unter den PV-Modulen und in einer Vergleichsfläche ohne PV-Module. Dadurch lässt sich der Effekt der Verschattung durch PV-Module klar erfassen.

Genauso verfahren wir mit vielen anderen Fragestellungen, um am Ende klar sagen zu können, welche Auswirkungen PV-Module auf Agrarflächen haben.

Agri-Photovoltaik (Agri-PV) verbindet die landwirtschaftliche Nutzung einer Fläche mit der Stromerzeugung durch Photovoltaik. Agri-PV umfasst neben dem Anbringen von PV-Modulen über Äckern auch die Nutzung vertikaler, bifazialer PV-Systeme zwischen den angebauten Kulturen oder der Kombination von Agri-PV und Tierhaltung. Aber auch Sonderkulturen, wie Obst, Wein oder Hopfen lassen sich gut mit PV-Modulen kombinieren.

Verschattung der Pflanzen durch die PV-Module führt zu

  • Starker Reduzierung von Hitzeschäden
  • Wasser wird länger im Boden gespeichert
  • Trockener Boden erholt sich
  • Mehr verwertbares Wasser, da es leichter in den Boden eindringt
  • Weniger Erosion durch Niederschläge

Für die Errichtung und den Betrieb einer Agri-PV-Anlage werden einige Dokumente und Genehmigungen benötigt. Wir kümmern uns darum, dass diese zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Hier eine Liste mit den gängigsten:

  • Technische Auslegung & Elektroplanung
  • Trassenplanung und X
  • Anlagenplanungszertifikat
  • Bauleitverfahren & Baugenehmigung (über 2,5 Hektar)
  • Boden-, Blend-, Umwelt- & Ertragsgutachten
  • Netzverträglichkeitsprüfung
  • Netzeinspeisezusage für einen vorgegebenen Netzanschlusspunkt
  • Ausschreibung mit Bürgschaft (ab 1MWp)
  • Montage- & Haftpflichtversicherung
  • Dokumentation der Errichtung
  • Nachweisführung „Elektrische Sicherheit“
  • Nachweisführung „Steuerbarkeit“ für Netzbetreiber & Direktvermarkter
  • Inbetriebsetzungsanzeigen bei Netzbetreiber, Versicherung & Direktvermarkter
  • Anmeldung beim Zoll (Stromsteuer für Eigenverbrauch) & Bundesnetzagentur (Vergütung)
  • Akzeptanzprüfung des Anlagenzertifikats
  • Überkopfzulassung
  • Konformitätserklärung
  • Anforderungen an die Betriebssicherheit (Berufsgenossenschaft)
  • Anforderungen „Elektrische Sicherheit“ (VDE)
  • Anforderungen und Versicherungen für Elektronik & Betriebsunterbrechung
  • Dokumentation für Monitoring, Leistungskontrolle & Instandhaltung
  • Meldung von Fehlverhalten und Leistungseinbrüchen an Netzbetreiber & Direktvermarkter

Der erzeugte Strom kann bei kleineren Agri-PV-Anlagen und größeren anhängigen Betrieben selbst Eigenverbrauch genutzt werden. Alle anderen speisen ihren Strom in das öffentliche Stromnetz ein. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man wird entweder über das Erneuerbare‑Energien‑Gesetz (EEG) vergütet oder verkauft seinen Strom direkt über ein Power Purchase Agreement (PPA) an einen Großverbraucher. Alle drei Varianten können beliebig miteinander kombiniert werden, wobei sich dadurch natürlich die Komplexität der Verträge erhöht. Was ist rechtlich gesehen eine Agri-PV-Anlage. Die Vergütung nach EEG ist auf 20 Jahre garantiert, sprich Sie erhalten mindestens diesen Betrag, Sie können allerdings immer ein PPA mit einem Verbraucher eingehen. Sie sind nicht verpflichtet Ihren Strom nach EEG-Vergütung abzugeben und können Ihren Strom beliebig zu höheren Preisen verkaufen. Anlagen bis 1MWp müssen nicht an EEG-Ausschreibungen teilnehmen und werden automatisch mit dem Höchstgebot der Ausschreibung vergütet.

Vergütung nach EEG

Die Vergütung nach EEG ist aktuell (2024) durch das EEG 2023 und das Solarpaket 1 geregelt. Alle Agri-PV-Anlagen, die über 1 MWp Leistung haben müssen an einer der zwei jährlichen Innovationsschreibungen teilnehmen. Dies Ausschreibungen sind separat von den regulären Freiflächen-PV-Ausschreibungen und enthalten Agri-, Parkplatz- und Moor-PV-Anlagen. Die Gebote für die Ausschreibungen müssen spätestens zum 1. Mai und 1. September abgegeben werden. Es gibt ein Höchstgebot, das 8% über dem höchsten Zuschlagswert der letzten drei Gebotstermine liegt. Gestartet wurde 2024 mit 9,5 ct/kWh. Das Ausschreibungsvolumen betrug 2024 500 MWp und soll bis 2029 schrittweise auf 3000 MWp erhöht werden.

Der Ablauf ist folgendermaßen:

  1. Die Bundesnetzagentur gibt fünf bis acht Wochen vor dem nächsten Gebotstermin die genauen Parameter für die nächste Ausschreibung bekannt
  2. Sie bzw. wir stellvertretend für Sie erstellen ein Finanzplan, sehen uns die Mitbieter an und beraten Sie dann mit welchem Gebot Sie wirtschaftlich sinnvoll ins Rennen gehen können. Aktuell (2024) wird das Ausschreibungsvolumen wahrscheinlich nicht erreicht. Also wäre das Gebot 9,5 ct/kWh
  3. Das Gebot wird entweder bis zum 1. Mai oder zum 1. September eingereicht
  4. Die Ergebnisse werden bekannt gegeben und Sie erfahren, ob Sie den Zuschlag für Ihre Agri-PV-Anlage erhalten
  5. Nun sind Sie verpflichtet in den nächsten 30 Monaten zumindest zwei Teilanlagen in Betrieb zu nehmen. Diese müssen am angegebenen Ort installiert werden und für die Dauer der Förderung (20 Jahre) installiert bleiben, sonst entfällt die Förderung.

Genauer und ausführlicher finden Sie das Ganze auf der Seite der Bundesnetzagentur.

PPA

Ein PPA ist ein Power Purchase Agreement, also ein Stromliefervertrag. Dieser Vertrag wird zwischen einem Anlagenbetreiber, also Ihnen und einem Stromabnehmer abgeschlossen. In diesem Vertrag werden Stromerlös pro kWh und Laufzeit geregelt. Auch beim Abschluss eines PPAs ist es meist sinnvoll an einer EEG-Ausschreibung teilzunehmen. Dies bildet einen soliden Grundverdienst, wenn das PPA ausläuft oder anderweitig nicht mehr gilt.

Die Agri-PV bietet einen Ausweg aus dem Dilemma zwischen Agrarfläche und Freiflächen-PV, indem sie beides kombiniert und somit Fläche einspart. Dadurch ist es möglich mehr Strom zu erzeugen ohne, dass der Gesamtertrag der Landwirtschaft verringert wird. Außerdem wird den zunehmenden Folgen des Klimawandels vorgebeugt und der Fortbestand der Landwirtschaft als Nahrungsmittelerzeuger und Arbeitgeber gesichert.

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme geht davon aus, dass es allein in Deutschland ein Potenzial für ca. 1700 GWp an Agri-PV-Anlagen besteht. Es gibt demnach ein sehr großes ungenutztes Potenzial für PV-Anlagen, die keine zusätzliche Fläche benötigen. Die 1700 GWp entsprechen ca. 1.700 TWh (1700.000 MWh) pro Jahr. Zum Vergleich: Deutschlands Gesamtstromverbrauch im Jahr 2022 betrug 484,2 TWh.

Die Preise pro kWh für technische Komponenten (Solarmodule, Wechselrichter usw.) sind im Zeitraum zwischen 2022 und 2024 massiv gefallen, wohingegen die Vergütung nach EEG von 7,5 ct/kWh Höchstgebot auf 9,5 ct/kWh gestiegen ist. Die Module werden gleichzeitig bei gleicher Größe immer leistungsfähiger.